Text by: Michèle Friedli

„Bling my Ding“ bei Giacobbo/Müller

An den Poetry Slam Schweizer Meisterschaften in Winterthur wurde der Doyen der hiesigen Comedyszene Viktor Giacobbo auf mich aufmerksam und lud mich in seine und Mike Müllers Satireshow ein.

Eine Begleitperson durfte ich zur Aufzeichnung der Sendung  Giacobbo/Müller mitbringen. Allein gehen wollte ich nicht, aber auch keinen meiner beiden Brüder bevorzugen. Es war meine Oma selig, die mich begleitete und mir Mut machte.

Nervös wegen Grosi

Als es endlich losging, durfte sie sich ins Publikum setzten. Da sie ungefähr von der selben Statur und Grösse wie Frodo der Hobbit war, konnte sie die Menschen vor sich nicht mehr überblicken. Die nette Regieassistentin hat sie darauf in die erste Reihe umplatziert. Sie war happy und knipste Föteli, während ich panisch wurde.

Chelpfschit u Schnurrilisi

Ein Auftritt mutiert innerlich zu einer anderen Liga, wenn jemand zusieht, der dich dein Leben lang kennt. Ansonsten sitzt vor dir im Halbdunkel eine anonyme Masse und hört dir zu, die Anzahl an Menschen ist dabei völlig belanglos.

Aber ihre Meinung zählte. Ich zwinkerte Grosi zu und gab mein Bestes, ein kleiner Sprechpatzer liess leider trotzdem nicht vermeiden.

Auf dem Nachhauseweg im Zug tätschelte sie mein Knie und meinte: «Hesches guet gmacht bisch ja scho ging es Chelpfschit u Schnurri-Lisi gsi.»

Michèle Friedli, Enddreissigerin aus Biel, ist pensionierte Slam-Poetin, ausgebildete Chemielaborantin und war bis vor kurzem leidenschaftliche Personalvermittlerin mit Spezialisierung im Fachbereich Pflege und Medizin.
Auch wenn sie ihre aktive Poetry-Slam-Karriere an den Nagel gehängt hat, blieb ihre Feder spitz und das Mundwerk frech.
Auf michelfriedli.ch publiziert sie neue Texte und Zeug von früher.


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